False Alarm

TWO DOOR CINEMA CLUB

Was haben Snow Patrol (ja genau, die Band mit «Chasing Cars»: Das Lied kommt meistens nachts um drei bei einer längeren Heimfahrt im Radio, achtet euch mal darauf) und Two Door Cinema Club gemeinsam? Beide Bands haben ihren Ursprung aus Nordirland, genauer gesagt in Bangor. Man könnte also meinen, dass das Südufer von Belfast symptomatisch der Ursprung für Rockgiganten sei.

Von Sergej Stutz

Im Laufe des letzten Jahrzehnts haben sich die Bandmitglieder Alex Trimble, Kevin Baird und Sam Halliday wahrlich zu echten Rockgiganten entwickelt, spielen ausverkaufte Konzerte in der o2-Arena in London und vor Hunderttausenden Zuschauern am Glastonbury Festival. Mit ihrem mittlerweile vierten Album «False Alarm» haben die Jungs im letzten Sommer nun zünftig nachgelegt. Drei Jahre nach ihrem letzten Album «Gameshow» und einer Schaffenspause melden sie sich in ungewohnter Manier und mit zehn brandneuen Track zurück.

In einem Interview mit dem Online-Musikmagazin «Diffus» erklären Two Door Cinema Club den Grund für den Albumtitel «False Alarm»: «Ehrlich gesagt haben wir uns nie wirklich Gedanken über den Namen des Albums gemacht. Wir fingen erst an, uns Gedanken zu machen, als das Datum für den Release bekannt wurde. Man muss auch sagen, dass es tendenziell schwierig ist, einen Namen für ein gesamtes Konzept auszusuchen. «False Alarm» war dann der Titel, welcher am besten zu dem ganzen Projekt gepasst hat», so Alex Trimble, der Leadsänger der Band. «Das Album handelt von unserer modernen Welt und den damit verbundenen Sorgen und Existenzängsten, die der Alltag im 21. Jahrhundert mit sich bringt. Wir sehen uns täglich mit Gefahren der Digitalisierung konfrontiert und blenden die damit verbundenen Probleme stets aus und man lebt seinen Lebensstil wie gewohnt weiter - und wenn man bewusst sich selbst mit den Problemen konfrontiert, dann sagt sich der eigene Körper, es ist nur ein ‘Fehlalarm’», so Alex.

Das Comeback von Two Door Cinema Club überzeugt. Mithilfe vom irischen Musikproduzent Jacknife Lee (war u.a. schon für Weezer, The Killers, Robbie Williams tätig) haben sie ein Projekt geschaffen, das zum ersten Mal in ihrer Bandgeschichte keine klare musikalische Richtung einschlägt. Die zehn Lieder auf dem Album sind ein Experiment: Mal erklingen afrikanische Einflüsse (höre Lied «Satisfaction Guaranteed» mit Mokoomba aus Simbabwe), mal von Depeche Mode-beeinflusste Bässe wie bei «Dirty Air». Und so zieht das Album voller Energie am Hörer vorbei, dass er sich, passend zum letzten Lied von «False Alarm», fragt: «What, already gone?»

Die besten Songs:

Once
So Many People
Nice To See You
Dirty Air