Hainan

HAINAN

«Mir si i dr City, fahre dur di City, Girl. Jage wider irgend e Trip. I gloub, mir finde hie nid, was nid scho isch hie gsi, Girl. Möcht verschwinde mit dir.» Das beste Schweizer Album des Jahres «isch no nid hie gsi» und kommt im Dezember. Hainan – das sind Komponist und Produzent Levin Dennler und Texter Juri Mischler. Ihr gleichnamiges Debütalbum spielt in den Clubs, Bars und Taxis dieser Welt. «Hainan» dreht sich um die Sehnsucht nach Unterhaltung, Veränderung und Liebe, die im Nachtleben und einem berauschenden Zustand aufkommen.

Von David Marbach

Entstanden ist das Album auf einer gemeinsamen Reise durch Südchina. Dort sind Band- und Albumnamen entstanden. Die beiden Schweizer Musiker haben während vier Nächten in Shanghai so viel Geld verprasst, dass sie ihre letzten zwei Wochen ihrer Reise auf der Halbinsel Hainan mit Auftritten in Strandbars und Hotels finanzieren mussten. Dort haben Dennler und Mischler auf Berndeutsch, Englisch und sogar auf Chinesisch performt – begleitet von Instrumenten, die sie an den Locations vorgefunden haben. Wie sie «Keystone-SDA» in einem Interview erzählt haben, wären sie in einem Hotel sogar als Musiker angestellt worden.

Das Album wurde von «Jeans for Jesus» mitproduziert, was man einigen Songs der Platte anmerkt. Der gemütlich coole Flow mit Autotune-Stimme von Hainan erinnert auf Tracks wie «Connection», «Off» oder «Lo Siento» stark an Tracks ihrer Berner Kollegen. Bei der «Pre-Plattentaufe» von «19xx_2xxx_», dem neuen Album von «Jeans for Jesus» standen sie sogar zusammen auf der Bühne. Es fällt schwer, die Musik von Hainan einem Genre zuzuordnen. Wie sie selber sagen, vermischen sie unterschiedliche Stilelemente aus R’n’B und Hip-Hop zu einem «harmonischen» Pop. Grosse Sprünge machen werden sie mit ihrem Debütalbum wohl nicht. Das ist ihnen bewusst, obwohl Mischler «20min» mit einem Lächeln auf den Lippen sagt: «Eigentlich gehören wir schon ins Hallenstadion – die Leute checken es nur noch nicht.»